Grüne im Dialog über ökologische Spiritualität

Diskussionsrunde im GRÜN.Raum
Foto (Eva Trapp): Diskussionsrunde im GRÜN.Raum

Blog-Beitrag von Eva Trapp

Wo gibt es Schnittmengen zwischen Politik und Glauben, wo Parallelen zwischen dem politischen Einsatz der Grünen und der ökologischen Spiritualität, die schon in der Bibel verankert ist? Diese Fragen erörterten interessierte Mitglieder der Grünen kürzlich beim Grünen Stammtisch mit Vertreter*innen der Kirche.

Grünen-Sprecherin Eva Trapp: „Glaubensfragen sind kein urgrünes Thema, doch tatsächlich haben wir auch einige Pfarrer und gläubige Menschen unter unseren Mitgliedern. Ihnen wollen wir ein Gesprächsangebot machen.“ Schließlich lebt Trapps Co-Vorsitzender Julian Glienke als Benediktinermönch im Kloster Münsterschwarzach. So lag es nahe, dass er als Redner angefragt wurde. Zu Gast war außerdem Schwester Dorothea Krauß von der evangelischen Communität Schwanberg.

Die Kirchenvertreter*innen überraschten die Grünen damit, was die Kirche in Sachen Umweltmanagement alles voranbringt. Dieses müsse noch viel stärker kommuniziert und wahrgenommen werden. Einig war man sich im Bestreben, unsere Lebenswelt für nachfolgende Generationen lebenswert zu erhalten und dass dies nur durch das Erreichen der Klimaschutzziele und viele Veränderungsprozesse möglich ist. Einig war man sich auch im Bekenntnis zu christlichen Werten. Immer wieder bemerkte die Runde, dass man „nah beieinander“ sei: so zum Beispiel in der Ansicht, das Streben nach materiellen Gütern und die Befriedung eigener Bedürfnisse dem gedanklichen Miteinander aller Geschöpfe unterzuordnen, sich als „Teil eines Ganzen“ zu verstehen.

Während Gott in vielen Stammesvölkern in der Natur zuhause war, wurde die Natur mehr und mehr entseelt und damit eine destruktive Entwicklung vorangetrieben. Heute müsse man wieder dahin kommen, die Natur zu bewahren und von ihr zu lernen. Glienke: „In der Natur herrscht zwar auch das Gesetz von Fressen und Gefressen werden, zugleich aber finden wir grandiose Beispiele von Kooperation und gegenseitiger Hilfe.“

Schwester Dorothea warb dafür, dass der Einzelne Vorbild sein müsse, da jeder Mensch eigenverantwortlich für sein Tun und Handeln sei: „Wir müssen weg vom Prinzip, dass der Mensch sich die Erde Untertan macht. Wir sind gefordert, Bauen und Bewahren auf eine Stufe zu stellen.“ Sie lobte das Engagement von Michael Zink, der den Betrieb im Mehrgenerationenhaus St. Elisabeth erfolgreich für das „Grüner Gockel“-Zertifikat umstellte und damit Vorbild für die gesamte Caritas war.